Eine Woche nach der ersten Spurlautprüfung unserer Sektion fand die zweite in Eßleben, einem Gemeindeteil des Marktes Werneck, statt. Auch diesmal präsentierte sich das Wetter fast schon frühsommerlich warm. Prüfungsleiterin war Dr. Stefanie Grün, Burkhard Flick fungierte als Richterobmann, ihm zur Seite standen Richter Magnus Latzel und Richteranwärter Stephan Jehle. Von den fünf auf Spurlaut und Schussfestigkeit geprüften Hunden bestanden alle!
Gruppenfoto mit allen Beteiligten, von links nach rechts: Jürgen Reinhart mit Diego vom Mariahilfberg FCI, Mercedes Schulz mit Archie-Luitpold von Bretano, Richteranwärter Stephan Jehle, Theresa Klingert mit Artemis vom Lutzmannstein FCI, Richterobmann Burkhard Flick, Revierinhaber Jens Stahl mit Tochter, Richter Magnus Latzel, Prüfungsleiterin Dr. Stefanie Grün, Tagessieger Patrick Marchot mit Bernd von der Kaute FCI und Karin Hübner mit Henriette von der Mainaue.
Ergebnisliste:
Spurlaut (Sp)
Bernd von der Kaute FCI
100 Pkt. 1. Pr. Tagessieg
F: Patrick Marchot
Henriette von der Mainaue
100 Pkt. 1.Pr.
F: Karin Hübner
Artemis vom Lutzmannstein FCI
65 Pkt. 3. Pr.
F: Theresa Klingert
Diego vom Mariahilfberg FCI
63 Pkt. 3.Pr.
F: Jürgen Reinhart
Archie-Luitpold von Bretano
53 Pkt. 3.Pr.
Mercedes Schulz
Schussfestigkeit (Sfk), bestanden:
Bernd von der Kaute FCI
F: Patrick Marchot
Henriette von der Mainaue
F: Karin Hübner
Artemis vom Lutzmannstein FCI
F: Theresa Klingert
Diego vom Mariahilfberg FCI
F: Jürgen Reinhart
Archie-Luitpold von Bretano
F: Mercedes Schulz
Patrick Marchot aus Würzburg, der mit seinem Rauhhaardackel Bernd von der Kaute FCI den Tagessieg errungen hat, lässt den aufregenden Tag in eigenen Worten Revue passieren:
Was hat eine Windhose mit einem Schussfestigkeitsnachweis und einer Spurlautprüfung zu tun? Eigentlich nichts! Dazu aber mehr zum Schluss.
Strahlender Sonnenschein, ein sehr gut eingespieltes Richter- und Organisationsteam
Mit der Prüfungsleiterin Dr. Stefanie Grün, dem Richterobmann Burkard Flick, Richter Magnus Latzel und Richteranwärter Stephan Jehle fanden sich am 12.04.2025 früh um 9 Uhr die fünf Prüfungsgespanne und der Revierpächter Pächter Jens Stahl mit Familienunterstützung in dessen Revier in Eßleben zur Spurlautprüfung der Sektion Würzburg ein. Nach der Begrüßung durch die Prüfungsleiterin Dr. Stefanie Grün und den Erläuterung des Prüfungsablaufs durch den Richterobmann Burkard Flick wurden Ahnentafel, Impfpass, Chipnummer und Jagdschein geprüft und die Reihenfolge der Prüfungsteilnehmer verlost.
Gestartet wurde mit dem Schussfestigkeitsnachweis, den alle Prüfungshunde erst noch bestehen mussten. Nach zwei Gewöhnungsschüssen durch die Prüfungsleiterin traten die Gespanne einzeln in der verlosten Reihenfolge zur Sfk-Prüfung an. Der Hund wurde vom Führer auf Zeichen der Richter geschickt, bei ausreichendem Abstand wurden auf Zeichen des Richters 2 Schüsse abgegeben, wobei die Hunde keine Angstreaktion oder Aggression zeigen dürfen. Danach ist der Hund wieder festzumachen. Die erste Hürde wurde von allen Prüfungshunden mit Bravour gemeistert, so dass sich die erste Anspannung bei den Hundeführern schon etwas gelöst hat.
Im Anschluss an die Schussfestigkeitsprüfung ging es gleich weiter mit der Arbeit auf der Hasenspur. Wichtig war hier, dass alle an einem „Strang ziehen“ oder besser gesagt geordnet in einer Reihe das Feld überstreifen und besonders darauf achten, dass die Hunde keinen aufgemachten Hasen eräugen, da dieser sonst vom Hund nicht gearbeitet werden darf. Nachdem ein Hase vor der Reihe direkt aufgesprungen ist, oder noch besser vorher durch das Team erblickt wurde, um diesen dann kontrolliert aus der Sasse zu treten, entschied der Richter, welche Losnummer mit der Spurlautarbeit an der Reihe ist. Also bei „Hase!“ Hunde wegdrehen oder die Augen abdecken und warten, wen die Richter zur Arbeit rufen. Dabei ist während des ganzen Vorgangs absolute Ruhe einzuhalten. Der Richter zeigt dem Hundeführer nun die Sasse oder die Richtung, in die der Hase geflüchtet ist. Jetzt den Hund möglichst dynamisch nach der Sasse ansetzen und auf der Spur festsaugen lassen, sobald der Hund mit tiefer Nase anzieht die Leine ablaufen lassen und hoffen, dass der Jagdgenosse ordentlich laut die Hasenspur arbeitet. Die Richter treten nach der Arbeit abseits zusammen und beurteilen gemeinsam die Arbeit. Deutlich ist die Anspannung bei den Führern zu erkennen. Hats gereicht?
Das Wetter am Prüfungstag sorgte für eine erschwerte Situation, da die Sonne im Verlauf sehr viel Wärme entwickelte und es die ganze Zeit vor der Prüfung auch nicht geregnet hat. Die Bodenfeuchte von der Nacht war auch schnell wieder weg. Der Boden war sehr trocken, so dass sich auf den braunen Flächen eine regelrechte Staubfahne hinter dem Hund zeigte. Um die Hunde etwas bei der Nasenarbeit zu unterstützen, war es wichtig ausreichend Wasser mitzuführen, um den Dackel trinken zu lassen und ihm die Schnauze und Behänge zu befeuchten.
Nach ca. 7 Km und etwa 4,5h auf dem Feld heißt es für alle Prüfungsteilnehmer „es geht zurück zu den Autos“. Die Wartezeit während der Auswertung durch das Prüfungsteam wurde mit leckeren Kuchen, Kaffee, Würsten, Brezen und kalten Getränken verkürzt.
Jedoch, und nun kommen wir zur Windhose, wurde die Ruhe jäh durch eine unvermittelt auftretende gewaltige Windhose unterbrochen, welche einen Teil der in Bearbeitung befindlichen Prüfungsunterlagen fortriss und in Sekundenschnelle in mehrere Meter Höhe aufsteigen ließ. Glücklicherweise wurden durch die schnelle Reaktion der Anwesenden die meisten Unterlagen wieder in der Umgebung eingefangen werden – bis auf ein grünes und ein weises Dokument, welche so weit in die Höhe gezogen wurden, bis diese mit dem bloßem Auge nicht mehr zu sehen waren. Schnell war nach Kontrolle der vorhandenen Unterlagen klar „eine Ahnentafel ist weg“. Jetzt wissen wir, was diese Windhose mit unserer Prüfung zu tun hatte.
Nach dieser skurrilen Einlage wurde endlich das lang erhoffte Ergebnis vom Richterobmann bekannt gegeben: alle haben bestanden! Mit Freude wurden die Ahnentafeln, Urkunden und Medaillen entgegengenommen und die Dackel haben sich Ihre extra Portion Leckerli redlich verdient. Aber warum wurde ich erst zuletzt aufgerufen? Glückwunsch – Tagessieger mit 100 Punkten ist Bernd von der Kaute FCI mit seinem Führer Patrick Marchot! Um Himmels Willen, die erste Gebrauchsprüfung erfolgreich geschafft!
Ein besonders großes Dankeschön nochmal an unser Mitglied Jens Stahl, der mit seinen Mitpächtern das Revier für die Prüfung zur Verfügung gestellt und die Prüfung mit seiner ganzen Familie begleitet und unterstützt hat! Außerdem großen Dank an das tolle Richterteam Burkard Flick, Magnus Latzel und Stephan Jehle die gerecht und mit Augenmaß die Arbeiten bewertet haben, sowie an die Prüfungsleiterin Dr. Stefanie Grün und den übrigen Helfern, die zum Gelingen der Prüfung und für das leibliche Wohl der Teilnehmer gesorgt haben. Bis zum nächsten Mal!
Waidmannsheil
Tagessieger Berni von der Kaute FCI mit seinem Führer Patrick Marchot